Der schnelle und sichere Transport von Menschen in wachsenden urbanen Strukturen gehört zu den großen Herausforderungen der Zukunft. Eine komfortable und zeitsparende Fortbewegung in Smart Cities und Smart Buildings ist ohne intelligente Aufzüge, Fahrsteige und Fahrtreppen nicht denkbar, was sowohl Gebäudebetreiber als auch die Aufzugs- und Fahrtreppenbranche vor große Herausforderungen stellt. Die Messe Frankfurt veranstaltet in Kooperation mit dem VDMA im September das E2 Forum Frankfurt, bei dem Entscheider im Gebäudemanagement in den Dialog mit der Aufzugs- und Fahrtreppenindustrie treten. Die Konferenz spricht unter dem Titel „Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Gebäude von morgen“ die Zukunftsthemen der digitalen Integration von Aufzugs- und Fahrtreppensystemen in Gebäuden an.
Branchenstruktur
Die Aufzugs- und Fahrtreppenbranche zählt in Deutschland und vielen anderen Ländern zu den bedeutendsten Industriezweigen. In Deutschland zählte die Branche im Jahr 2017 bei einem Umsatz von mehr als 2,5 Milliarden Euro ca. 17.000 Beschäftigte sowie einen Bestand von 750.000 Aufzügen und 36.000 Fahrtreppen, so die Erhebungen des VDMA Fachverbands Aufzüge und Fahrtreppen zu den Entwicklungstrends und Herausforderungen der Branche. Das Spektrum der Unternehmen reicht von der Produktion kompletter Anlagen oder Komponenten über den Verkauf und die Montage von Aufzügen, Fahrtreppen und Fahrsteigen bis hin zur Instandhaltung, Instandsetzung und Modernisierung dieser Anlagen. Der Markt in Deutschland ist dabei durchaus heterogen aufgestellt. Einerseits prägen die vier größten Unternehmen Kone, Otis, Schindler und ThyssenKrupp mit einem Marktanteil von etwa 60 Prozent das Marktgeschehen. Andererseits sind jedoch zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit einem Anteil von 40 Prozent am Markt aktiv, so das IMU Institut in seinem Branchenreport 2015.
Kontinuierlich wachsender Markt
Die Umsätze der Aufzugs- und Fahrtreppenbranche haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich nach oben entwickelt, was unter anderem an die deutlich gestiegene Bautätigkeit in Industrie- und Wohnungsbau gekoppelt ist. So stiegen Umsatz und Auftragseingang im Hochbau im Jahr 2017 um 9,8 bzw. 6,7 Prozent an. Dementsprechend wuchsen die Auftragseingänge für Aufzüge in 2017 um 2,4 Prozent, die für Fahrtreppen sogar um 53,5 Prozent, so der VDMA Jahresbericht 2017. Auch der Auftragseingang für Modernisierungen stieg kontinuierlich von 191 Millionen Euro in 2013 auf 227,2 Millionen Euro in 2017 an. Die überwiegende Mehrzahl der im VDMA organisierten Unternehmen der Aufzugs- und Fahrtreppenbranche beurteilt sowohl die derzeitige Lage als gut als auch die Geschäftserwartungen an die kommenden sechs Monate als besser oder gleichbleibend.
Beste Aussichten im Hochbau
Auch die Marktentwicklung der nächsten Jahre bei Aufzügen und Fahrtreppen ist eng an die Entwicklung der Hochbautätigkeit gekoppelt. Die Prognosen für die Bauwirtschaft decken sich dabei mit den Geschäftserwartungen der Unternehmen der Aufzugs- und Fahrtreppenbranche. Das ifo Institut geht in seiner Mittelfristprognose für Deutschland von einem weiteren Anstieg der Hochbauleistungen im laufenden Jahr aus. Das hierdurch erreichte Niveau (rund ein Fünftel über dem Jahreswert von 2009) dürfte bis zum Ende des Jahrzehnts in etwa gehalten werden.
Der Aufschwung im Wohnungsneubau war die treibende Kraft hinter der positiven Entwicklung seit 2009. Insbesondere der für die Aufzugsbranche wichtige Mehrfamilienhausbau wurde in der Vergangenheit stark ausgeweitet. Inzwischen wird aufgrund des gewachsenen Wohnraumbedarfs, aber auch wegen des zunehmenden Flächenmangels in den Ballungsgebieten, wieder größer bzw. höher gebaut. Da die jährlichen Zubauziele für den Wohnungssektor bei weitem nicht erreicht werden, ist bis ins nächste Jahrzehnt hinein mit einer gut laufenden Neubaukonjunktur zu rechnen.

Die seit 2016 verstärkten Neubaumaßnahmen von gewerblichen sowie öffentlichen Auftraggebern kommen der Aufzugs- und Fahrtreppenbranche derzeit ebenfalls zugute. „Mehrere Gründe sprechen für lebhafte Bauaktivitäten in den kommenden Jahren: So wird sich die Wohnungsknappheit vielerorts nur langsam verringern. Aber auch abseits des Wohnungssektors besteht weiterhin eine ausgeprägte Nachfrage nach zusätzlichen Flächen etwa in Büros, Logistik, Schulen und Hotels. Daneben haben sich inzwischen die finanziellen Handlungsspielräume der Kommunen wieder deutlich verbessert. Trotz des zurückliegenden Bedeutungszuwachses des Neubausektors wird auch zukünftig die Pflege der umfangreichen Gebäudebestände klar im Vordergrund stehen“, so der Ausblick von Ludwig Dorffmeister vom ifo Institut in seinem Vortrag auf der VDMA- Mitgliederversammlung im April.
Visionen für Gebäude und Infrastruktur
Die Aufzugs- und Fahrtreppenbranche gehört zu den innovativsten Wirtschaftszweigen des Maschinenbaus in Deutschland. Nicht zuletzt initiiert durch die europäische und nationale Normung bringen die Hersteller seit vielen Jahren teils bahnbrechende Neuerungen in den Markt, die in der Regel zu erheblichen Kosteneinsparungen auf Kundenseite führen. Dazu gehören unter anderem der Mitte der 90er-Jahre eingeführte elektrisch betriebene maschinenraumlose Aufzug und aktuell der seillose Aufzug, der sich mit hoher Geschwindigkeit vertikal und horizontal im Gebäude bewegt. Diese von Innovationen geprägte Historie hilft den Unternehmen der Aufzugs- und Fahrtreppenbranche auch bei der Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen, die durch Trends wie demografischer Wandel und Urbanisierung entstehen.
Die Konferenz auf dem E2 Forum Frankfurt stellt entsprechend dieser Entwicklungen diese aktuellen Themen in den Mittelpunkt: Building Information Modeling (BIM) aus Sicht der Auftraggeber; der Aufzug in der Gebäudeplanung mit Fragen des Schallschutzes und der Lüftung; Regeln und Vorschriften bei der Planung von Aufzügen und den Einflussfaktoren durch Brandschutzkonzepte; Digitalisierungskonzepte mit den Herausforderungen durch Cloud-basierte Lösungen oder IoT-Anwendungen im Gebäude; Anforderungen an die Energie- und Kosteneffizienz sowie an Instandhaltungskonzepte; Schnittstellen zur Bauordnung, Normen und Betreiberverpflichtungen für den Aufzug als Arbeitsmittel.
Zu den Ausstellern gehören die führenden Hersteller von Aufzügen, Fahrtreppen und entsprechenden Komponenten wie etwa Bosch Service Solutions, Cedes (Schweiz), Kleemann, Kollmorgen Steuerungstechnik, Kone, Meiller Aufzugtüren, OSMA, OTIS, RLS Wacon, Schindler Deutschland, Serapid Deutschland, Siemens, Thyssenkrupp Elevator, Vestner Aufzüge und Wittur.
Messen für die Herausforderungen in Gebäudetechnik und Wohnungswirtschaft
Das E2 Forum Frankfurt findet erstmals am 18. und 19. September 2018 im Tagungsgebäude Forum 1 auf dem Frankfurter Messegelände statt. Es ist als Innovationsforum im Zwei-Jahres-Rhythmus geplant.
Das E2 Forum Frankfurt wird von der Messe Frankfurt in Kooperation mit dem VDMA-Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen veranstaltet, der die inhaltliche und planerische Ausgestaltung des Konferenzteils übernimmt.
Weitere Informationen und Aussteller finden Sie im Internet auf: www.e2forum.com.
Das E2 Forum Frankfurt ist die dritte Veranstaltung für die Aufzugs- und Fahrtreppenbranche im Portfolio Building Technologies der Messe Frankfurt. Hierzu gehören die seit Jahren erfolgreiche IEE-Expo in Mumbai (Indien) und das 2016 eingeführte E2 Forum Milan. Im Kompetenzfeld Building Technologies veranstaltet die Messe Frankfurt insgesamt 25 Messen auf drei Kontinenten, darunter die zwei weltweit führenden Messemarken für Gebäudetechnik, Light + Building und ISH. Weitere Informationen international auf: www.e2Forum.it, www.ieeexpo.com, www.technology.messefrankfurt.com
Quellen und weiterführende Literatur für die Presse:
Aufzugs- und Fahrtreppenbranche in Deutschland. Entwicklungstrends und Herausforderungen. Branchenreport 2015, IMU Institut GmbH im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung und der IG Metall, 2015
Maschinenbau in Zahl und Bild 2017, VDMA Volkswirtschaft und Statistik 2017,
https://www.vdma.org/documents/105628/16646535/Maschinenbau+in+Zahl+und+Bild.pdf/5b1ff9a8-d0f6-43ac-9949-31742fc9b4ef
Wirtschaftliche Situation der Aufzugsindustrie, VDMA Jahresbericht 2017
https://auf.vdma.org/viewer/-/v2article/render/24738122
Mittelfristige Perspektiven für den Hochbau in Deutschland, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V., Ludwig Dorffmeister, Fachreferent für Bau- und Immobilienforschung, Vortrag auf der VDMA-Mitgliederversammlung, April 2018Mittelfristige Perspektiven für den Hochbau in Deutschland, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V., Ludwig Dorffmeister, Fachreferent für Bau- und Immobilienforschung, Vortrag auf der VDMA-Mitgliederversammlung, April 2018
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Hintergrundinformation Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen im VDMA e.V.:
Der VDMA Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen repräsentiert ca. 90 Prozent des deutschen Aufzug- und Fahrtreppenmarktes. In Deutschland gibt es derzeit rund 720.000 installierte Aufzugsanlagen, davon ca. 610.000 zur Personenbeförderung. Bei den Fahrtreppen beträgt der Bestand ca. 36.000 Anlagen. Der Branchenumsatz beträgt mehr als zwei Milliarden Euro und in der Branche sind ca. 18.000 Personen beschäftigt.
Weitere Informationen auf: https://auf.vdma.org
Hintergrundinformation Messe Frankfurt
Messe Frankfurt ist der weltweit größte Messe-, Kongress und Eventveranstalter mit eigenem Gelände. Mehr als 2.500* Mitarbeiter an rund 30 Standorten erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 661* Millionen Euro. Mittels tiefgreifender Vernetzung mit den Branchen und einem internationalen Vertriebsnetz unterstützt die Unternehmensgruppe effizient die Geschäftsinteressen ihrer Kunden. Ein umfassendes Dienstleistungsangebot – onsite und online – gewährleistet Kunden weltweit eine gleichbleibend hohe Qualität und Flexibilität bei der Planung, Organisation und Durchführung ihrer Veranstaltung. Die Servicepalette reicht dabei von der Geländevermietung über Messebau, Marketingdienstleistungen bis hin zu Personaldienstleistungen und Gastronomie. Hauptsitz des Unternehmens ist Frankfurt am Main. Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent. * vorläufige Kennzahlen 2017
Weitere Informationen:
www.messefrankfurt.com | www.congressfrankfurt.de | www.festhalle.de