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Hintergrundinformation: Trends und Treiber der vertikalen und horizontalen Beförderung

29.05.2018

Der schnelle und sichere Transport von Menschen in wachsenden urbanen Strukturen gehört zu den großen Herausforderungen der Zukunft. Eine komfortable und zeitsparende Fortbewegung in Smart Cities und Smart Buildings ist ohne intelligente Aufzüge, Fahrsteige und Fahrtreppen nicht denkbar.

Branchenstruktur

Die Aufzugs- und Fahrtreppenbranche zählt in Deutschland und vielen anderen Ländern zu den bedeutendsten Industriezweigen. Weltweit zählen diese fünf Unternehmen zu den größten der Branche: Otis, Mitsubishi Electric, Kone, Schindler und ThyssenKrupp. Sie erwirtschafteten im Jahr 2017 einen weltweiten Umsatz von etwa 46 Milliarden Euro.

In Deutschland zählte die Branche im Jahr 2017 bei einem Umsatz von mehr als 2,5 Milliarden Euro ca. 17.000 Beschäftigte sowie einen Bestand von 750.000 Aufzügen und 36.000 Fahrtreppen, so die Erhebungen des VDMA Fachverbandes Aufzüge und Fahrtreppen zu den Entwicklungstrends und Herausforderungen der Branche in Deutschland. Das Spektrum der Unternehmen reicht von der Produktion  kompletter Anlagen oder Komponenten über den Verkauf und die Montage von Aufzügen, Fahrtreppen und Fahrsteigen bis hin zur Instandhaltung, Instandsetzung und Modernisierung dieser Anlagen.

In Deutschland ist der Markt heterogen aufgestellt. Einerseits prägen die vier größten Unternehmen Kone, Otis, Schindler und ThyssenKrupp mit einem Marktanteil von etwa 60 Prozent das Marktgeschehen. Andererseits sind jedoch zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit einem Anteil von 40 Prozent am Markt aktiv, so das IMU Institut in seinem Branchenreport 2015. Der Absatz der Aufzug- und Fahrtreppenhersteller ist immer stärker international geprägt. So werden inzwischen deutlich über 60 Prozent der weltweiten Aufzuganlagen in China installiert. Im Jahr 2016 wurden Aufzüge und Fahrtreppen im Wert von 817 Millionen Euro aus Deutschland exportiert, wie der VDMA in seinem Volkswirtschaft- und Statistik-Bericht zu Maschinenbau in Zahl und Bild 2017 meldet.

Kontinuierlich wachsender Markt

Die Umsätze der Aufzugs- und Fahrtreppenbranche haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich nach oben entwickelt, was unter anderem an die deutlich gestiegene Bautätigkeit in Industrie- und Wohnungsbau gekoppelt ist. So stiegen Umsatz und Auftragseingang im Hochbau im Jahr 2017 um 9,8 Prozent bzw. 6,7 Prozent an. Dementsprechend wuchsen die Auftragseingänge für Aufzüge in 2017 um 2,4 Prozent, die für Fahrtreppen sogar um 53,5 Prozent, so der VDMA Jahresbericht 2017. Auch der Auftragseingang für Modernisierungen stieg kontinuierlich von 191 Millionen Euro in 2013 auf 227,2 Millionen Euro in 2017 an. Die überwiegende Mehrzahl der im VDMA organisierten Unternehmen der Aufzugs- und Fahrtreppenbranche beurteilt sowohl die derzeitige Lage als gut als auch die Geschäftserwartungen an die kommenden sechs Monate als besser oder gleichbleibend. Der vom VDMA Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen vierteljährlich bei seinen Mitgliedern erhobene Aufzugsindex weist für das 1. Quartal eine erneute Verbesserung des Branchenklimas aus und erreicht eine neue Rekordhöhe.

VDMA Aufzugsindex auf neuer Rekordhöhe: Die Stimmung in der Branche Aufzüge und  Fahrtreppen hat sich im 1. Quartal 2018 abermals verbessert und eine neue Rekordhöhe erreicht.  Quelle: VDMA Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen, April 2018
VDMA Aufzugsindex auf neuer Rekordhöhe: Die Stimmung in der Branche Aufzüge und Fahrtreppen hat sich im 1. Quartal 2018 abermals verbessert und eine neue Rekordhöhe erreicht. Quelle: VDMA Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen, April 2018

Beste Aussichten im Hochbau

Auch die Marktentwicklung der nächsten Jahre bei Aufzügen und Fahrtreppen ist eng an die Entwicklung der Hochbautätigkeit gekoppelt.

Die Prognosen für die Bauwirtschaft decken sich dabei mit den Geschäftserwartungen der Unternehmen der Aufzugs- und Fahrtreppenbranche. Das ifo Institut geht in seiner Mittelfristprognose für Deutschland von einem weiteren Anstieg der Hochbauleistungen im laufenden Jahr aus. Das hierdurch erreichte Niveau (rund ein Fünftel über dem Jahreswert von 2009) dürfte bis zum Ende des Jahrzehnts in etwa gehalten werden. Die aktuelle Situation zeichnet sich durch Kapazitätsengpässe aufseiten der öffentlichen Hand sowie des Planungs- bzw. Baugewerbes und daraus resultierenden kräftigen Baupreisanstiegen aus.

Der Aufschwung im Wohnungsneubau war die treibende Kraft hinter der positiven Entwicklung seit 2009. Insbesondere der für die Aufzugsbranche wichtige Mehrfamilienhausbau wurde in der Vergangenheit stark ausgeweitet. Inzwischen wird aufgrund des gewachsenen Wohnraumbedarfs, aber auch wegen des zunehmenden Flächenmangels in den Ballungsgebieten, wieder größer bzw. höher gebaut. Da die jährlichen Zubauziele für den Wohnungssektor bei weitem nicht erreicht werden, ist bis ins nächste Jahrzehnt hinein mit einer gut laufenden Neubaukonjunktur zu rechnen (s. Abb. 2).

Die seit 2016 verstärkten Neubaumaßnahmen von gewerblichen sowie öffentlichen Auftraggebern kommen der Aufzugs- und Fahrtreppen­branche derzeit ebenfalls zugute. Im laufenden Jahr dürften die Neubauleistungen im Nichtwohnhochbau weiter zunehmen. Mittelfristig ist jedoch von einer Abkühlung im Unternehmenssektor auszugehen. Hier spiegeln sich die zukünftig nicht mehr ganz so prächtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wider. Die Kommunen werden sich dagegen – nicht zuletzt aufgrund der Förderprogramme des Bundes – stärker auf die Sanierung des Gebäudebestands konzentrieren, der einen umfangreichen Modernisierungsbedarf aufweist. Gleichwohl sind die Aussichten für den Bestandssektor gedämpft. Gerade im Wohnungsbau dürften die Zeichen eher auf Rückgang stehen, wobei das Thema Barrierefreiheit in Zukunft aber sicherlich weiter an Bedeutung gewinnen dürfte.

Die Hochbautätigkeit wird sich nach Angaben des Ifo Institutes in den nächsten Jahren auf                                                   hohem Niveau halten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Errichtung größerer Gebäude.  Quelle: ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung der Universität München, April 2018
Die Hochbautätigkeit wird sich nach Angaben des Ifo Institutes in den nächsten Jahren auf hohem Niveau halten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Errichtung größerer Gebäude. Quelle: ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung der Universität München, April 2018

„Aktuell bewegt sich der Hochbau in Deutschland nahe am Limit. Dies lässt sich etwa an der hohen Kapazitätsauslastung und dem starken Baupreiswachstum ablesen. Mehrere Gründe sprechen für lebhafte Bauaktivitäten in den kommenden Jahren: So wird sich die Wohnungsknappheit vielerorts nur langsam verringern. Aber auch abseits des Wohnungssektors besteht weiterhin eine ausgeprägte Nachfrage nach zusätzlichen Flächen etwa in Büros, Logistik, Schulen und Hotels. Daneben haben sich inzwischen die finanziellen Handlungsspielräume der Kommunen wieder deutlich verbessert. Trotz des zurückliegenden Bedeutungszuwachses des Neubausektors wird auch zukünftig die Pflege der umfangreichen Gebäudebestände klar im Vordergrund stehen“, so der Ausblick von Ludwig Dorffmeister, Fachreferent für Bau- und Immobilienforschung am ifo Institut, in seinem Vortrag auf der VDMA-Mitgliederversammlung im April.

Visionen für Gebäude und Infrastruktur

Die Aufzugs- und Fahrtreppenbranche gehört zu den innovativsten Wirtschaftszweigen des Maschinenbaus in Deutschland. Nicht zuletzt initiiert durch die europäische und nationale Normung bringen die Hersteller seit vielen Jahren teils bahnbrechende Neuerungen in den Markt, die in der Regel zu erheblichen Kosteneinsparungen auf Kundenseite führen. Dazu gehören unter anderem der Mitte der 90er-Jahre eingeführte elektrisch betriebene maschinenraumlose Aufzug und aktuell der seillose Aufzug, der sich mit hoher Geschwindigkeit vertikal und horizontal im Gebäude bewegt. Diese von Innovationen geprägte Historie hilft den Unternehmen der Aufzugs- und Fahrtreppenbranche auch bei der Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen, die durch Trends wie demografischer Wandel und Urbanisierung entstehen.

Die Konferenz auf dem E2 Forum Frankfurt stellt entsprechend dieser Entwicklungen diese aktuellen Themen im Mittelpunkt: Building Information Modeling (BIM) aus Sicht der Auftraggeber; der Aufzug in der Gebäudeplanung mit Fragen des Schallschutzes und der Lüftung; Regeln und Vorschriften bei der Planung von Aufzügen und den Einflussfaktoren durch Brandschutzkonzepte; Digitalisierungskonzepte mit den Heraus­forderungen durch Cloud-basierte Lösungen oder IoT-Anwendungen im Gebäude; Anforderungen an die Energie- und Kosteneffizienz sowie an Instandhaltungskonzepte; Schnittstellen zur Bauordnung, Normen, und Betreiberverpflichtungen für den Aufzug als Arbeitsmittel.

Zu den Ausstellern gehören die führenden Hersteller von Aufzügen, Fahrtreppen und entsprechenden Komponenten wie etwa Bosch Service Solutions, Cedes (Schweiz), Kleemann, Kollmorgen Steuerungstechnik, Kone, Meiller Aufzugtüren, OSMA, OTIS, RLS Wacon, Schindler Deutschland, Serapid Deutschland, Siemens, Thyssenkrupp Elevator, Vestner Aufzüge und Wittur.

Messen für die Herausforderungen in der Gebäudetechnik und Wohnungswirtschaft

Das E2 Forum Frankfurt findet erstmals am 18. und 19. September 2018 im Tagungsgebäude Forum auf dem Frankfurter Messegelände statt. Es ist als Innovationsforum im Zwei-Jahres-Rhythmus geplant.
Das E2 Forum Frankfurt wird von der Messe Frankfurt in Kooperation mit dem VDMA-Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen veranstaltet, der die inhaltliche und planerische Ausgestaltung des Konferenzteils übernimmt.

Weitere Informationen und Aussteller finden Sie im Internet auf: www.e2forum.com.

Das E2 Forum Frankfurt ist die dritte Veranstaltung für die Aufzugs- und Fahrtreppenbranche im Portfolio Building Technologies der
Messe Frankfurt. Hierzu gehören die seit Jahren erfolgreiche IEE-Expo in Mumbai (Indien) und das 2016 eingeführte E2 Forum Milan, das sich rasch und über Italien hinaus zu einem gefragten Branchentreffpunkt entwickelt. Im Kompetenzfeld Building Technologies veranstaltet die
Messe Frankfurt insgesamt 25 Messen auf drei Kontinenten, darunter die zwei weltweit führenden Messemarken für Gebäudetechnik, Light + Building und ISH. Weitere Informationen international finden Sie auf: www.e2Forum.it und www.ieeexpo.com sowie auf www.technology.messefrankfurt.com

Quellen und weiterführende Literatur für die Presse :

Aufzugs- und Fahrtreppenbranche in Deutschland. Entwicklungstrends und Herausforderungen. Branchenreport 2015, IMU Institut GmbH im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung und der IG Metall, 2015

Maschinenbau in Zahl und Bild 2017, VDMA Volkswirtschaft und Statistik 2017, https://www.vdma.org/documents/105628/16646535/Maschinenbau+in+Zahl+und+Bild.pdf/5b1ff9a8-d0f6-43ac-9949-31742fc9b4ef

Wirtschaftliche Situation der Aufzugsindustrie, VDMA Jahresbericht 2017
https://auf.vdma.org/viewer/-/v2article/render/24738122

Mittelfristige Perspektiven für den Hochbau in Deutschland, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V., Ludwig Dorffmeister, Fachreferent für Bau- und Immobilienforschung, April 2018

Presseinformationen & Bildmaterial:

www.e2forum.com/press

Ins Netz gegangen:

www.twitter.com/e2forum

 Hintergrundinformation Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen im VDMA e.V.:

Der VDMA Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen repräsentiert ca. 90 Prozent des deutschen Aufzug- und Fahrtreppenmarktes. In Deutschland gibt es derzeit rund 720.000 installierte Aufzugsanlagen, davon ca. 610.000 zur Personenbeförderung. Bei den Fahrtreppen beträgt der Bestand ca. 36.000 Anlagen. Der Branchenumsatz beträgt mehr als zwei Milliarden Euro und in der Branche sind ca. 18.000 Personen beschäftigt.

Weitere Informationen auf: https://auf.vdma.org

Hintergrundinformation Messe Frankfurt

Messe Frankfurt ist der weltweit größte Messe-, Kongress und Eventveranstalter mit eigenem Gelände. Mehr als 2.500* Mitarbeiter an rund 30 Standorten erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 661* Millionen Euro. Mittels tiefgreifender Vernetzung mit den Branchen und einem internationalen Vertriebsnetz unterstützt die Unternehmensgruppe effizient die Geschäftsinteressen ihrer Kunden. Ein umfassendes Dienstleistungsangebot – onsite und online – gewährleistet Kunden weltweit eine gleichbleibend hohe Qualität und Flexibilität bei der Planung, Organisation und Durchführung ihrer Veranstaltung. Die Servicepalette reicht dabei von der Geländevermietung über Messebau, Marketingdienstleistungen bis hin zu Personaldienstleistungen und Gastronomie. Hauptsitz des Unternehmens ist Frankfurt am Main. Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent. * vorläufige Kennzahlen 2017

Weitere Informationen:

www.messefrankfurt.com  |  www.congressfrankfurt.de  |  www.festhalle.de